Was sind Energieräuber?

In diesem Beitrag stelle ich dir 9 typische Energieräuber vor und zeige dir, wie du mit ihnen umgehen kannst, damit du im Alltag widerstandsfähiger wirst und deine Resilienz stärkst.
Was sind eigentlich Energieräuber? Die kleinen Energiefresser lauern im Alltag überall. Es können zum Beispiel Menschen sein, die einem den Nerv rauben, bestimmte Situationen, die dich Kraft kosten oder einfach deine Gedanken, die mit dir Karussell fahren und dich herunterziehen.
Schauen wir uns die Bereiche, wo sich die Energieräuber verstecken können, erst mal in der Übersicht an. Du findest sie vor allem hier:

  • Falsche Tätigkeiten & Aufgaben im Job oder privat: es kann bestimmte Aufgaben bei deiner Arbeit geben, die du zwar machst und vielleicht sogar relativ gut kannst, die dir aber wahnsinnig viel Energie ziehen, weil sie dir im Grunde nicht liegen. Am Ende dieser Aufgaben bist du meist ziemlich erledigt. 
  • Deine „Inneren Antreiber“ können Energieräuber sein (Blogbeitrag Innere Antreiber). Wenn du beispielsweise den Antreiber „Mach es allen recht“ hast, kann es für dich schwer sein, Grenzen gegenüber anderen zu setzen und ein klares „Nein“ zu sagen. Dies bringt dich wiederum in Zwickmühlen, weil du vielleicht zeitlich nicht mehr allem nachkommen kannst oder du redest dir ein schlechtes Gewissen ein, weil du doch mal „nein“ gesagt hast.
    Auch der Antreiber „Sei perfekt“ kann uns Energie rauben, weil wir viel Zeit in Dinge investieren und uns bei Fehlern quasi selbst gedanklich geißeln: „Das hätte mir nicht passieren dürfen!“
  • Zu viel Arbeit und Stress
  • Zu wenig Bewegung
  • Schlafmangel bzw. schlechter Schlaf
  • Ungesunde Ernährung
  • Dinge, die du vor dir herschiebst (Blogartikel „Aufschieberitis“)
  • Sich zu viel Sorgen machen (Kopfkino)
  • Menschen, die uns umgeben. Ja, bestimmte Menschen können auch Energieräuber sein. Und genau darauf möchte ich heute näher eingehen.

Kürzlich saß eine Kundin bei mir und erzählte von einer Kollegin, die ihr immer wieder ohne Punkt und Komma die Ohren volljammert, wie schlimm alles an der Arbeit ist, dass früher alles besser war und wer daran alles Schuld ist. Stell dir vor, das begegnet dir jeden Tag in Deinem Team und die Kollegin dreht sich seit Monaten oder vielleicht sogar Jahren immer um das gleiche Thema, verändert aber nichts daran. 

Hättest Du gedacht, dass diese Kollegin für dich ein Energieräuber sein kann?
Genauso kann es dir auch mit privaten Kontakten gehen. Solche Personen sind mega anstrengend und frustrierend. 

Die wichtigsten Menschen in deinem Leben

Eine wichtige Frage, die sich jeder regelmäßig stellen sollte:
Tun die Menschen in meinem Leben mir wirklich noch gut? Denn ein Zitat von Jim Rohn (amerikanischer Motivationsredner und Autor) besagt folgendes:

„Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen Du die meiste Zeit verbringst.“

Und einen wichtigen psychologischen Aspekt kann man hier noch ergänzen: es geht nicht nur um die Menschen, mit denen wir tatsächlich unsere Zeit verbringen, sondern auch um diejenigen, mit denen wir uns gedanklich am meisten beschäftigen.

Nimm dir bei Gelegenheit einen Moment Zeit und erstelle eine Liste wichtiger Menschen für dich, mit denen du echte als auch gedankliche Zeit verbringst. Es dürfen mehr als nur die fünf Wichtigsten sein.
(Kleine Kinder, für die Du verantwortlich bist, bleiben in diesem Falle mal außen vor)

Dies können dein Partner, Eltern, Geschwister, erwachsene Kinder, Freunde, Kollegen, Vorgesetzte, Geschäftspartner, Vereinskollegen, Nachbarn etc. sein

Die Liste – Wer tut dir gut? Wer ist ein Energieräuber?

Wenn du diese Liste vor dir hast, kannst du dir jetzt folgende Fragen pro Person stellen: 

  • Hast du nach gemeinsamer Zeit mit diesem Menschen mehr Energie oder fühlst du dich eher ausgelaugt?
  • Fühlst du dich von dem Menschen akzeptiert und wertgeschätzt?
  • Fühlst du dich respektiert und ermutigt, deinen eigenen Weg zu gehen?
  • Gibt es ein ausgewogenes Verhältnis von Geben und Nehmen?
  • Fühlst du dich am Ende inspiriert, beruhigt oder zufrieden?

Diese Fragen zu beantworten, kann erst einmal weh tun, weil sie dir gewisse Dinge vor Augen führen können. Bitte sei dabei trotzdem ehrlich zu dir selbst. Wie du dich später zu dieser Person entscheidest, ist ja noch eine andere Sache.

Meistens bekommst du schon ein Gefühl, ob der Mensch dir noch guttut oder ob sich alte Kontakte eventuell überlebt haben. Gründe hierfür können zum Beispiel sein:

  1. Eure Gemeinsamkeit, die euch zusammengeführt hat, besteht nicht mehr 
  2. Du hast dich weiterentwickelt und die andere Person nicht bzw. in eine andere Richtung
  3. Die Beziehung/ der Kontakt besteht nur noch aus Gewohnheit. Freude bringt der Kontakt schon länger nicht mehr. 
  4. Die Beziehung war noch nie wirklich gut und erfolgte eher aus Pflichtgefühl (häufig im familiären Bereich)

Mögliche Skalierung

Du kannst natürlich auch eine Bewertung vornehmen, wenn du es konkreter möchtest: Vergib pro Frage Punkte auf einer Skala von -3 (raubt mir extrem viel Energie) bis + 3 (gibt mir sehr viel Energie & Freude) und zähle sie zusammen. 

Warum ist es wichtig menschliche Energieräuber zu identifizieren? 

Inzwischen ist es wissenschaftlich erforscht, wie Energie zwischen Menschen fließt.

Ist dir bewusst gewesen, dass Energie vom höherschwingenden Menschen zum niedrigschwingenden fließt?

Es passiert ganz automatisch, dass du Energie verlierst, wenn du längere Zeit mit jemandem verbringst, der lieber in der Opfer-Energie verharrt (niedrige schwingende Energie), statt sich damit zu beschäftigen, was er oder sie ändern kann. Es wird deine Energiequelle angezapft!

Die Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst oder über die du am meisten nachdenkst, prägen einen großen Teil deiner Grundstimmung im Leben.

Umgibst du dich mit Menschen, mit denen du über deinen Job/deine Kollegen/deinen Partner oder das Leben allgemein jammerst? Das sorgt kurzfristig vielleicht für Entlastung, zieht dich insgesamt aber energetisch runter.

Oder hast du häufig Kontakt mit Menschen, die voller Energie und Schöpferkraft durchs Leben gehen? So wird das ansteckend auf dich wirken und dich mit beflügeln.

Was kannst du jetzt tun?

Entscheide dich bewusst, mit wem du wieviel Zeit verbringen willst.

Welche Person bekommt zukünftig mehr oder weniger Zeit von dir und welche erhält genau die richtige Aufmerksamkeit aktuell? Wenn du dir das ganz klar machst, kannst du auch dementsprechend Aktionen mit entsprechenden Personen planen und in die Selbstwirksamkeit kommen. 

Aufgrund der vorigen Ausführungen ist dir sicher klar, dass du Energieräuber loswerden solltest. Dies ist natürlich nicht immer umsetzbar, aber häufig gibt es Möglichkeiten, den Kontakt zumindest auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren.

Arbeitskollegen als Energieräuber

Sollte der Energieräuber ein Kollege sein, kannst du ein klärendes Gespräch führen. Du hast es bereits angesprochen, kommst aber nicht weiter? Vielleicht ist es sinnvoll, einen unbeteiligten Dritten hinzuziehen – zum Beispiel einen anderen Kollegen oder deinen Chef.

Denke daran: wenn es dir nicht gut geht, kannst du auch nicht für andere da sein. Deswegen geht es im ersten Schritt immer darum, deine eigene Energie zu stärken. Das ist nicht egoistisch. Es ist sogar lebensnotwendig. 

Familie

In der eigenen Familie sind Energiediebe leider auch keine Seltenheit. Es gibt Familienmitglieder, bei denen man oft das Gefühl hat, sie stehlen einem Energie. Nach einem Treffen fühlen wir uns erschöpft und frustriert.

Auch für Angehörige gilt: reduziere den Kontakt, wenn dir der Mensch mehr Energie nimmt, als du bereit bist zu geben. Eine funktionierende Familie ist sicherlich etwas sehr Schönes. Merkst du aber, dass dich bestimmte Personen in deinem familiären Umfeld immer wieder auslaugen, solltest du dich distanzieren, wenn ein klärendes Gespräch nichts bringt.

Und damit wir uns nicht falsch verstehen, möchte ich noch ausführen, dass es natürlich völlig in Ordnung ist, Freunde, Familie, Kollegen, etc. bei Problemen und Krisen zu unterstützen und für sie da zu sein! Für einen gewissen Zeitraum kann das Energielevel der Beziehung in solchen Situationen niedriger sein, was okay ist. Es sollte nur kein Dauerzustand über Jahre werden.

Frage dich also abschließend:

  • Wessen Energie tut dir schon lange nicht mehr gut?
  • Habt ihr beide auch noch positive Momente?
    •  JA: Wenn ihr auch gute Zeiten miteinander habt, solltest du dich fragen, ob diese Momente ausreichen, um an deiner Freundschaft oder Beziehung zu dieser Person festzuhalten. Ist dem so, solltest du ein klärendes Gespräch mit ihr oder ihm suchen und deutlich machen, dass die aktuelle Situation für dich nicht tragbar ist und dass du zwar an der Freundschaft hängst, sie unter diesen Umständen aber nicht weiterführen möchtest.
    • NEIN: Es gibt eigentlich gar keine schönen Momente mehr zwischen euch, für die es sich lohnt, die Beziehung aufrecht zu erhalten? Dann solltest du dich fragen, ob du wirklich noch den Kontakt zu der energiestehlenden Person aufrecht erhalten möchtest. Ziehe einen Kontaktabbruch in Erwägung, wenn dir die Person nicht gut tut. Oder lasse den Kontakt nach und nach auslaufen.

Und wenn der Mensch dich vor allem gedanklich beschäftigt, weil du dich verantwortlich fühlst oder aus einem anderen Grund, dann kannst du dich fragen:

  • Was brauchst du, um diese Gedanken loszulassen und dich mehr auf dich selbst zu konzentrieren?

Hierbei kann dir zum Beispiel auch ein Coach sehr gut helfen, der sich mit dem Thema „Loslassen“ auskennt.
In einem Vorgespräch kannst du mit einem Coach herausfinden, ob die Wellenlänge zwischen Euch passt und du das Gefühl bekommst, dich öffnen zu können. Denn das ist hierfür elementar wichtig. 

Im nächsten Blogbeitrag werde ich noch andere Energieräuber aufgreifen und erläutern. Und keine Sorge, ich werde nicht zum Ernährungs- oder Fitnessberater. Jedem sein Expertengebiet 😉.

Herzliche Grüße

Marina

 

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