Lebensmotive: Orientierung für ein erfülltes Leben

In einer Welt, die ständig im Wandel ist, bieten Werte und Lebensmotive Orientierung und Stabilität. Sie sind wie ein innerer Kompass, der uns hilft, Entscheidungen zu treffen und unseren Lebensweg zu gestalten. Doch was genau sind Werte und Lebensmotive, wie beeinflussen sie unser Leben und kennst du deine?

Werte sind die Grundprinzipien, die wir hochhalten und für wichtig erachten. Sie spiegeln unsere Überzeugungen über das, was richtig und falsch ist, und prägen unser Verhalten. Ob es sich um Ehrlichkeit, Respekt, Gerechtigkeit oder Mitgefühl handelt – Werte sind tief verwurzelt und geben unserem Leben Sinn und Richtung. Sie helfen uns nicht nur dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen, sondern fördern auch gesunde Beziehungen und ein harmonisches Zusammenleben.

Lebensmotive hingegen sind die treibenden Kräfte, die uns in unserem Leben leiten. Sie sind die Ziele, Träume und Leidenschaften, die uns motivieren und unsere Handlungen antreiben. Ob es der Wunsch nach persönlichem Wachstum, Erfolg, Liebe oder der Beitrag zu einer besseren Welt ist – Lebensmotive sind individuell und verleihen unserem Leben Richtung und Bedeutung.

Zusammen formen Werte und Lebensmotive unser individuelles Weltbild. Sie definieren, wie wir uns selbst sehen, wie wir mit anderen umgehen und wie wir unser Leben gestalten. Indem wir uns bewusst mit unseren Werten und Lebensmotiven auseinandersetzen, können wir unser Leben authentischer und erfüllter gestalten – im Einklang mit dem, was uns wirklich wichtig ist.  

Eine grundlegende Frage, die sich jeder im Laufe des Lebens einmal BEWUSST stellen sollte:

Lebe ich mein Leben nach meinen eigenen Vorstellungen oder nach den Erwartungen anderer, die ich im Laufe meines Lebens gelernt habe?

Für ein glückliches und erfolgreiches Leben, insbesondere im Beruf, ist es entscheidend, seine eigenen Lebensmotive zu kennen.

In mein Coaching kommen immer mehr Menschen die sich mit dieser Frage herumtragen. Wie findet man heraus, ob man nach seinen eigenen Vorstellungen lebt und was nur von außen geprägt ist? Das ist häufig nicht so einfach.  

Beispiel Sandra, eine 38-jährige Medizinerin. Sie sucht aufgrund von Unzufriedenheit und innerer Unruhe Unterstützung im Coaching. Schon als Kind wollte sie in der medizinischen Forschung arbeiten. Nach ihrem Medizinstudium und der Doktorarbeit forschte sie zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Labor. Schnell stieg sie auf und ist nun Laborleiterin mit Verantwortung für ein sechsköpfiges Team. Ihre Eltern sind stolz auf sie, und ihre Kollegen bewundern und beneiden sie. Trotz ihres „Erfolgs“ fühlt sie sich jedoch nicht glücklich. Was ist passiert? Sandra ist ein introvertierter Mensch, die Ärztin geworden ist, um zu forschen und medizinische Entwicklungen voranzutreiben. Stattdessen muss sie sich nun mit firmenpolitischen Themen und Mitarbeiterführung auseinandersetzen, was nicht ihren Interessen entspricht. Viel zu häufig steckt sie in Konfliktsituationen und muss durchsetzungsstark auftreten, was ihr gar nicht liegt. 

Die Lebensmotive der Motivationsforschung

Die aktuelle Motivationsforschung identifiziert etwa 16 verschiedene Lebens- und Handlungsmotive, die bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt sind. 

Folgend findest du einige der Motive, die uns antreiben: Macht, Freiheit, Neugier, Anerkennung, Ordnung, Sparen, Ehre, Beziehungen, Status, Familie, Eros, Essen, Ruhe, Idealismus, Unabhängigkeit, Sicherheit und körperliche Aktivität.

Einige dieser Motive sind angeboren, das heißt, wir bringen sie schon mit in dieses Leben. Neugier, Freiheit, Beziehungen und Genuss sind Beispiele für solche angeborenen Motive. Andere Motive, wie Macht oder Sicherheit, werden meist erlernt. Diese Motive haben wir in früher Kindheit von unseren Eltern übernommen oder aufgrund von einprägsamen Lebenserfahrungen verinnerlicht.

Das Eigene wichtig nehmen

Sandra ist von Neugier, Idealismus und Ruhe getrieben. Hierin findet sie ihre Motivation und diese Eigenschaften machen sie zu einer hervorragenden Forscherin. Die Motive sind jedoch nicht ideal für eine Führungsrolle. Sie arbeitet im Moment gegen ihre Motive, was zu ihrer Unzufriedenheit führt. Ihr wird klar, dass sie die Führungsposition hauptsächlich übernommen hat, um ihre Eltern stolz zu machen, wobei das höhere Gehalt hat auch eine Rolle gespielt hat. Diese Motive sind jedoch nicht authentisch, sondern erlernt. Deshalb beschließt sie nach dem Coaching, mit ihrem Vorgesetzten zu sprechen, um wieder in die Forschung zu wechseln. Dort kann sie ihre Stärken ausleben und sich wieder am richtigen Platz fühlen.

Je früher ein Mitarbeiter am richtigen Platz ist, desto höher ist die Leistung und desto geringer die Fehlzeiten. Liebe führt zu Glück, während Angst zu Krankheit führt. Wenn jemand seinen Motiven entsprechend eingesetzt wird und seinen Job liebt, arbeitet er besser und hat weniger Fehlzeiten.

Leider kümmern sich Unternehmen oft nicht ausreichend darum, ob die Motivation der Mitarbeiter mit den Anforderungen des Arbeitsplatzes übereinstimmt. Stattdessen konzentrieren sie sich darauf, was ein Mitarbeiter gut kann oder was im Unternehmen benötigt wird. 

Finde deine Lebensmotive heraus

Wenn du diesen auf die Spur kommen möchtest, kannst du eine erste Übung für dich machen:  markiere spontan alle Wörter in der Liste der Motive, die dir beim Lesen ein positives, gutes und intensives Gefühl geben.

Macht, Freiheit, Neugier, Anerkennung, Ordnung, Sparen, Ehre, Beziehungen, Status, Familie, Eros, Essen, Ruhe, Idealismus, Unabhängigkeit, Sicherheit und körperliche Aktivität.

Bringe alle markierten Wörter in eine emotionale Reihenfolge. Das Wort, das dich am stärksten positiv anspricht, bekommt die Eins, das nächste die Zwei und so weiter. Die ersten drei Lebensmotive sind die Dinge, die erfüllt sein müssen, beruflich und privat, damit es dir wirklich gut gehen kann,

Im Coaching erläutere ich den Kunden, was hinter den Begriffen steht und gebe Beispiele dafür. Zudem gibt es bei einigen Motiven noch Unterkategorien, die auch für dich relevant sein können. Diese finde ich im Gespräch heraus.

Nichts desto trotz hast du so ein erstes Gefühl, was für dich wichtig ist. 

 Erkennst du dich wieder? Fühlt sich das stimmig an?

Sowohl bei privaten als auch bei beruflichen Entscheidungen, solltest du darauf achten, dass deine Motive erfüllt werden. Nur so kann z.B. die Arbeit wirklich zu dir passen. Du möchtest wahrscheinlich nicht zu den Menschen gehören, die montags schon ans nächste Wochenende denken oder sich nur von Urlaub zu Urlaub hangeln. 

Bedeutung Motive

Jedes Motiv hat seine eigene Bedeutung und kann uns entsprechend motivieren und durch schwierige Zeiten führen. Ich erläutere dir zwei Beispiele:

  • Beziehungen: Wenn „Beziehungen“ zu deinen wichtigsten Motiven gehört, solltest du am besten im Team arbeiten. Du brauchst regelmäßigen Kontakt zu anderen Menschen und bist eher nicht für eine Tätigkeit als Sachbearbeiter in einem Einzelbüro geeignet. 
  • Freiheit: Wenn „Freiheit“ eines deiner Grundmotive ist, bist du möglicherweise nicht für eine Festanstellung geeignet. Du brauchst an der Arbeit großen Gestaltungsspielraum und Freiraum. Deshalb könnte die Freiheit in der Selbstständigkeit ein guter Weg für dich sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

Wer im Sinne seiner Motive lebt, kann ein glückliches und zufriedenes Leben führen. Wer sie hingegen missachtet, wird früher oder später unzufrieden oder sogar krank.

Damit zeigt dir deine Seele, dass Du auf dem (für dich) falschen Weg bist. Denn was für den einen „Erfolg“ darstellt, muss es für dich noch lange nicht sein. 

Ich hoffe, der Artikel war für dich interessant und du kannst dir etwas mitnehmen. Wenn er dir gefallen hat, kannst Du ihn gerne teilen und weiterleiten.

Herzliche Grüße

Marina

 

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